Grabanlage entdeckt

Bautzen / Budyšín. Das Grab des Karl Friedrich Techell auf dem Taucherfriedhof zu Bautzen, Autor der "Budissiner Annalen“, galt lange Zeit als nicht mehr auffindbar. Nun hat ein Stadtführer, der sich mit der Geschichte des Taucherfriedhofes befasst, dem Archivverbund Bautzen und der Volksbank Bautzen eG den entscheidenden Tipp gegeben.

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Techell bewahrte in Bautzen Zeitgeschichte aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Bei der Grabstätte handelt es sich um ein freistehendes Grabmal mit einer steinernen Urne. Die Inschriften "Unter seinen vorangegangenen Lieben ruht hier Carl Friedrich Techell Bürger Ob. Aeltester der Kupferschmiede, Aeltester der großen Brüderschaft und Cassenverwalter emeritus, geboren den 6. Jan. 1759 entschlafen den 14. Jan. 1846“ und “Auch Dir als Waisenvater weinen eine stille Dankesthräne viele deiner Kinder“ sind gut erhalten.

Auf der Rückseite der Säule zeigt ein Relief eine knieende Person mit einem Buch "CHRONIK BUDISS." und Stab. Das deutet auf die Wertschätzung für Techells Aufzeichnungen schon zu Lebzeiten hin.

Die Entdeckung der Grabanlage kommt wohl zur rechten Zeit, denn die Urne ist in Einzelteile zerbrochen und auch der Korpus der Steinsäule befindet sich in einem schlechten Zustand. Obgleich erste Sicherungsmaßnahmen eingeleitet wurden, ist eine umfassende Restaurierung nötig. Dankenswerter Weise hat sich die Volksbank Bautzen eG bereit erklärt, die Restaurieriung des Epitaphiums finanziell zu unterstützen. Die hatte schon den Rückkauf von Techells Chronik nach Bautzen ermöglicht.

In seinem Grußwort zum Jahreswechsel 2012/2013 hatte der Bautzener Oberbürgermeister Chrstian Scharmm vom Rückkauf der Aufzeichnungen Karl Friedrich Techells berichtet: "Nach 150 Jahren kehrt die Chronik des Bautzener Bürgers und Kupferschmieds Karl Friedrich Techell, der zwischen 1818 und 1845 sein Wissen zu Papier brachte. Die 14 Bände seiner Chronik enthalten regionale und überregionale Informationen, die bis in das Jahr 800 zurück reichen und mit detailreichen Illustrationen versehen sind. Mit Hilfe der Volksbank konnte sie erworben, restauriert, digitalisiert und für Geschichtsfreunde nutzbar gemacht werden. Die Odyssee der Tagebücher endete nun, ganz nach dem Willen ihres Verfassers, im Bautzener Archivverbund. Dieser Moment der Übergabe war ein Glücksfall für jeden Bautzener Geschichtsfreund. Wer weiß, vielleicht müssen wir Teile der Bautzener Geschichte demnächst umschreiben?"

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  • Quelle: red | Foto: Stadtverwaltung Bautzen
  • Erstellt am 21.02.2013 - 10:25Uhr | Zuletzt geändert am 21.02.2013 - 10:44Uhr
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