Radon-Entwarnung für Bautzener Kitas

Radon-Entwarnung für Bautzener KitasBautzen / Budyšín, 7. Februar 2022. Das Edelgas Radon wurde erst im Jahr 1900 entdeckt und bekannt im Zusammenhang mit dem Abbau des Uranerzes Pechblende im Erzgebirge durch die WISMUT (1946 bis 1990) sowie in den Revieren in Ronneburg und Königstein. Die Gefahren für die Bergleute gingen nicht nur von der Strahlung des Uranerzes aus, sondern vor allem von Radon, das wegen seiner geringen Halbwertszeit von 3,8 Tagen zum "Schneeberger Krankheit" genannten Lungenkrebs führte.

Foto: TakeActionOnRadon, Pixabay License
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Langzeitmessung als Sicherheitsmessung / keine Gesundheitsgefährdung

Die Konzentration des natürlich vorkommenden Radon-Gases wurde jüngst vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) auch an Bautzener Kitas untersucht.

Dass Radon nachgewiesen wird ist zunächst nicht ungewöhnlich, handelt es sich doch um ein natürlich auftretendes Gas ist, das sich in relativ hohen Konzentrationen in der Bodenluft befindet. Bei der Vermischung mit der Außenluft fällt die Konzentration ab. Trifft das aus dem Erdreich austretende Gas jedoch auf Gebäude, kann die Vermischung mit der Außenluft unterbrochen werden und es kann durch Druckunterschiede oder Undichtigkeiten zu einer Anreicherung im Inneren kommen.

Um die Radon-Konzentration wieder zu senken, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die wichtigsten sind:

    • ausreichende Belüftung
    • Verschluss von Undichtigkeiten, durch die das Gas in das Gebäude eintreten kann
    • Abführung des Gases über sogenannte Radon-Brunnen

Das Strahlenschutzgesetz benennt einen Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter. Es handelt sich hierbei aber nicht um einen absoluten Grenzwert, wie manche Medien meinten: Erst ab einer Nutzungszeit von mindestens zwei Stunden pro Tag spielt die Radon-Konzentration in genutzten Räumen eine Rolle, bei geringeren Nutzungszeiten ist sie irrelevant.

In den städtischen Kindertageseinrichtungen sind nicht alle Räume von erhöhten Radon-Konzentrationen betroffen, wie es teils zu lesen war, sondern nur wenige einzelne Räume. In keinem Fall sind Gruppenräume betroffen.

In der Kita "Benjamin Blümchen" und der Kinderkrippe Weigangstraße gab es Überschreitungen des Referenzwertes im Sanitärbereich. Durch aktives Lüften konnte die Radon-Konzentration erheblich gesenkt werden. Eine Kontrolle erfolgt über Lüftungschecklisten, die monatlich überprüft werden. Auch ist zu beachten, dass es sich hier grundsätzlich nicht um Aufenthaltsräume mit einer Nutzungszeit von mindestens zwei Stunden pro Tag handelt. In der Kita "Sebastian Kneipp" wurde der Referenzwert in einzelnen Funktionsräumen im Keller überschritten. Auch hier soll die Radon-Konzentration durch aktives Lüften erheblich gesenkt werden.

In der Kita "Löwenzahn" wurde der Referenzwert im Keller in einzelnen vom Hausmeister genutzten Räumen und in der Küche überschritten. Ursache hierfür war die im Gebäude installierte Belüftungsanlage, die einen Unterdruck erzeugte, der zu einer Radon-Anreicherung führte. Die Anlage wurde daraufhin überprüft und angepasst. Die Radon-Echtzeitmessungen liegen in allen betroffen Räumen nun deutlich unter dem Referenzwert.

Zudem wird in den betroffenen Einrichtungen derzeit eine Zweitmessung als Langzeitmessung vorgenommen, um das Ergebnis der durchgeführten Maßnahmen zur Radon-Konzentration zu überprüfen. Kein Kind war zu irgendeiner Zeit einer Gefahr ausgesetzt.

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  • Quelle: red | Foto: English / TakeActionOnRadon, Pixabay License
  • Erstellt am 07.02.2022 - 15:12Uhr | Zuletzt geändert am 09.03.2022 - 17:47Uhr
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