Lauencenter-Investor zieht Notbremse
Bautzen / Budyšín, 14. Mai 2013. Der Investor des geplanten Bautzener Einkaufszentrums "Lauencenter", die Säurich-Sassenscheidt GbR, hat das Projekt gestoppt. Angeführt werden dafür "aktuelle Umstände". "Diverse Themen" hätten zur Folge, dass weder der zeitliche Rahmen noch die Wirtschaftlichkeit für das Lauencenter realisierbar sind.
Eine Ursache: Verunsicherung bei allen Beteiligten
In einer Mitteilung führt der Investor die Denkmalschutz- sowie Archäologieauflagen an, die mit den vertraglich gebundenen Fertigstellungsterminen für das Lauencenter nicht vereinbar seien. Auch seien sämtlichen Projektbeteiligte vom derzeitigen Bürgerbegehren verunsichert gewesen.
Die Säurich-Sassenscheidt GbR bedauert die Entscheidung, zugleich bedankt sie sich für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und der Stadtverwaltung Bautzen.
Aus der Stadtverwaltung Bautzen
Im Rathaus Bautzen wird die Entscheidung ebenfalls bedauert. "Damit entgeht der Stadt eine große, tragfähige Zukunftschance“, sagte Oberbürgermeister Christian Schramm in einer ersten Reaktion. Noch heute hatten der Oberbürgermeister und der Investor über das Projekt Lauencenter gesprochen - erfolglos.
Seit rund sechs Jahren waren die Säurich-Sassenscheidt GbR und die Stadt miteinander im Gespräch. Nun wahrt Oberbürgermeister Schramm die Contenance: "Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Unterstützern in der Bürgerschaft, den Stadträten und den Mitarbeitern, die in dieser Zeit intensiv am Projekt gearbeitet haben“. Auch dem Investor dankt die Stadtverwaltung Bautzen ausdrücklich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Konsequenzen sind offen
Welche konkreten Auswirkungen die Absage des Vorhabens haben wird, ließ Oberbürgermeister Christian Schramm offen. Zumindest im Bereich Lauengraben sollen die Bemühungen um verkehrliche Veränderungen bestehen bleiben. Auch an der eigens eingerichteten verwaltungsinternen Arbeitsgruppe Innenstadt möchte der Oberbürgermeister festhalten.
Für Oberbürgermeister Schramm gibt es für das Areal des Lauencenters bis auf weiteres keine realisierbare Alternative.
Kommentar:
Es ist, wie es ist. Doch was lehrt uns das Projekt Lauencenter?
Das magische Dreieck zwischen dem wirtschaftlichen Erfolgsdruck des Investors (der immerhin sechs Jahre in den sprichwörtlichen Sand gesetzt hat), den Zwängen der Verwaltung und dem Einfluss der Bürgerschaft lässt sich immer schwieriger beherrschen.
Dabei hatte die Stadt Bautzen eine kluge Politik der Bürgerbeteiligung realisiert.
Gescheitert ist das Projekt wohl an dem am meisten unterschätzten Investitionsfaktor: Der Zeit.
Aber Bautzen hat Kraft, da bin ich mir sicher,
Ihr Thomas E. Beier
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- Quelle: red | Kommentar: Thomas E. Beier
- Erstellt am 14.05.2013 - 21:56Uhr | Zuletzt geändert am 14.05.2013 - 22:22Uhr
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