Dringender Appell zur Finanzierung der Kindergrundsicherung aus Ostsachsen
Bautzen, 23. Juli 2023. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Ostsachsen ruft zur verlässlichen Finanzierung der Kindergrundsicherung auf. Fast 15.000 Kinder in der Region würden profitieren und dringend benötigte Unterstützung erhalten, so die Organisation.
Geld ist nicht alles - aber in vielen Fällen grundlegend für soziale Teilhabe.
Die Notwendigkeit einer Finanzierungssicherheit
Die DGB-Regionsgeschäftsführerin Dana Dubil betont, dass die Kindergrundsicherung für Familien mit geringem Einkommen in Ostsachsen dringend benötigt wird. Über 14.800 Kinder und Jugendliche, davon 8.044 im Landkreis Bautzen und 6.815 im Landkreis Görlitz, könnten durch eine solche Initiative eine verbesserte Lebenssituation erfahren. Die Ampel-Koalition in Berlin wird aufgefordert, ausreichend Geld für die Kindergrundsicherung bereitzustellen.
Zusammenführung von Leistungen und bessere Zugänglichkeit
Die geplante Kindergrundsicherung zielt darauf ab, die Vielzahl bestehender Leistungen für Kinder zu bündeln und den Antragsprozess einfacher und bürgerfreundlicher zu gestalten. Laut Dubil dürfen Sozialleistungen nicht nur auf dem Papier existieren - sie müssen auch bei den Familien ankommen, die sie wirklich benötigen.
Höhere Leistungen für eine bessere Zukunft
Zusätzlich zu einem einfacheren Zugang fordert der DGB Ostsachsen für die Kindergrundsicherung auch höhere Leistungen als Kinder und Jugendliche derzeit beim Bürgergeld erhalten. Es wird kritisiert, dass im aktuellen Regelsatz von 348 Euro für ein Kind zwischen 6 und 13 Jahren nur 4,48 Euro pro Tag für Essen und Trinken und 8,89 Euro monatlich für Freizeitveranstaltungen vorgesehen sind. Dana Dubil erklärt, dass die heutige Situation, in der finanziell benachteiligte Kinder oft außen vor bleiben und in der Schule schlechter abschneiden, in einem reichen Land ein Skandal ist, der endlich beendet werden muss.
Die Dunkelziffer der Hilfebedürftigen
Laut DGB Ostsachsen gibt es auch Familien, die aufgrund ihres geringen Einkommens einen Rechtsanspruch auf Leistungen haben, diese aber nicht beantragen. Während es zu diesem Thema keine aktuellen, belastbaren Zahlen gibt, schätzt Dubil, dass diese Dunkelziffer erheblich ist. Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit angenommen, dass nur 35 Prozent der anspruchsberechtigten Familien den Kinderzuschlag beantragen.
Kritik an der aktuellen Sparpolitik
Dana Dubil äußert Kritik an der aktuellen Sparpolitik des Bundesfinanzministeriums, indem sie die diskutierten 2 Milliarden Euro von Herrn Lindner als unzureichend bezeichnet. Sie betont, dass kein Kind in Armut leben sollte. Dubil fasst zusammen, dass Kinderarmut nicht nur ein aktueller Mangel ist, sondern den Kindern auch Entwicklungs- und Zukunftschancen raubt. Sie bezeichnet Geldausgaben für eine Kindergrundsicherung daher als Zukunftsinvestition.
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- Quelle: red / DGB Ostsachsen
- Erstellt am 11.07.2023 - 15:20Uhr | Zuletzt geändert am 23.07.2023 - 23:25Uhr
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