Rehabilitierung von SED-Opfern: Beratungstag in Bautzen

Rehabilitierung von SED-Opfern: Beratungstag in Bautzen

Bautzen, 25. September 2023. Die Vergangenheit der DDR wirft lange Schatten, auch mehr als drei Jahrzehnte nach ihrem Untergang. In einem Schritt, den vielen als wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung dieser belastenden Epoche sehen, findet am 26. September 2023 in Bautzen eine Bürgersprechstunde statt. Die Veranstaltung dient dem Zweck, Betroffene über Möglichkeiten der Rehabilitierung von SED-Unrecht zu informieren.

Beratung mit Empathie: Utz Rachowski steht von 9:00 bis 17:00 Uhr für Ratsuchende zur Verfügung.

Foto: LASD

Anzeige

Wichtige Informationen für Ratsuchende

Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie das Stasi-Unterlagen-Archiv Dresden laden zu dieser Bürgersprechstunde ein. Das Beratungsangebot findet im Geschwister-Scholl-Zimmer der St. Petri Kirchgemeinde, Am Stadtwall 12, in Bautzen statt. Interessierte müssen keine vorherige Terminvereinbarung treffen.


Kompetente Beratung vor Ort


Von 9:00 bis 17:00 Uhr steht Utz Rachowski im Auftrag der Sächsischen Landesbeauftragten für die Beratung zur Verfügung. Rachowski ist mit den Reha-Gesetzen, dem Sächsischen Härtefallfonds für SED-Opfer und der so genannten „Opferpension“ vertraut. Er beantwortet Fragen, klärt individuelle Antragsvoraussetzungen und hilft bei der Entscheidungsfindung hinsichtlich möglicher Wege der Wiedergutmachung. Seit dem 29. November 2019 wurden für viele Betroffene die Möglichkeiten zur Rehabilitierung deutlich erweitert. Dies betrifft insbesondere Personen, die in DDR Spezialkinderheimen, Jugendwerkhöfen und anderen Einrichtungen lebten oder von Zersetzungsmaßnahmen betroffen waren.


Auch Beratung zu Akteneinsicht


Ein weiterer wichtiger Punkt des Beratungsangebots ist die Möglichkeit zur Akteneinsicht in die Archive der Stasi. Eine Mitarbeiterin des Stasi-Unterlagen-Archivs Dresden wird hierfür vor Ort sein und kann bei sämtlichen Fragen der Akteneinsicht behilflich sein. Für die Beantragung der Einsicht ist lediglich ein gültiges Personaldokument erforderlich.


Hintergrund


In der DDR wurden tausende Menschen aus politischen Gründen verfolgt und viele leiden bis heute unter den Folgen. Es gibt Rehabilitierungsgesetze, die Betroffenen den Weg eröffnen, rechtsstaatswidrige Verurteilungen aus dem Strafregister zu entfernen und soziale Ausgleichleistungen in Anspruch zu nehmen.


In dem Bemühen, die schmerzhafte Vergangenheit aufzuarbeiten und Betroffenen konkrete Hilfestellungen anzubieten, stellt die bevorstehende Bürgersprechstunde einen wichtigen Schritt dar. Weitere Informationen und aktuelle Beratungstermine finden sich auf der Webseite der Sächsischen Landesbeauftragten: LASD Sachsen. Alternativ kann auch ein Beratungstermin in Dresden unter der Telefonnummer 0351-493-3700 vereinbart werden.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red / SÄCHSISCHE LANDESBEAUFTRAGTE ZUR AUFARBEITUNG DER SED-DIKTATUR
  • Erstellt am 18.09.2023 - 16:21Uhr | Zuletzt geändert am 25.09.2023 - 08:19Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige