Verkehrszählung auf Sachsens Autobahnen
Sachsen. Das Autobahnamt Sachsen beginnt am 13. April 2010 mit einer Verkehrszählung an allen Autobahnen. Die Mitarbeiter der Autobahnmeistereien stehen achtmal über die nächsten Monate verteilt zwischen jeder der rund 100 Autobahnanschlüsse und zählen die in beiden Richtungen fahrenden sechs Fahrzeugarten: Motorräder, Personenwagen, Busse, Transporter, Laster mit und ohne Anhänger bzw. Sattelaufleger. Die Zahlen gehen in die Bundesstatistik ein und dienen in erster Linie der Aus- und Neubauplanung der nächsten Jahre.
Zu dieser im Abstand von fünf Jahren erfolgenden Momentaufnahme kommen die Daten der im 24 Stunden-Betrieb messenden 15 Dauerzählstellen an Sachsens Autobahnen (etwa dreimal so viele Zählstellen gibt es im nachgeordneten Netz). Das sind in der Fahrbahn eingelassene Induktionsschleifen, die acht verschiedene Fahrzeugtypen und deren Geschwindigkeit erfassen. So gehen Millionen von Daten in die Verkehrsmengen-Statistik ein. Durch die Ermittlung des Anteils an Schwerlastverkehr wird beispielsweise errechnet, wie stark der Unterbau einer neuen Strecke sein muss. Zudem werden mit diesen Zahlen die Lärmschutzkarten neu berechnet.
Daten für die Baustellenplanung
Für die Baustellenplaner im Amt sind die Zahlen unverzichtbar. Abgesehen von Großbaustellen, die sowieso über das ganze Jahr gehen, hat die übers Jahr ermittelte Verkehrsmenge entscheidenden Einfluss sowohl auf den Zeitpunkt als auch auf das Leitsystem von Baustellen. Auf der A14 Dresden-Leipzig kann beispielsweise in den großen Ferien durchaus eine Baustelle eingerichtet werden, weil diese Autobahn, anders als die A9 Berlin-München keine Ferienstrecke Richtung Süden ist. Eine Frage kann auch sein: Muss unbedingt zweispurig umgeleitet werden, dann aber auf sehr schmalen Spuren nur mit Tempo 60, oder reicht je eine Spur in beiden Richtungen, dann können die einzelnen Spuren breiter sein und es ist Tempo 80 möglich. Dies und mehr lässt sich aus den Daten errechnen.
Elektronik lohnt nicht
Wie gezählt wird, ist bundeseinheitlich vorgeschrieben: Es werden zufällig ausgesuchte Wochentage von Dienstag bis Donnerstag genommen, auf alle Fälle immer ein Freitag und ein Sonntag sowie ein beliebiger Ferientag. Die Zählungen finden verteilt über die nächsten Monate statt, für die Verkehrsteilnehmer erkennbar an den Damen und Herren in orangen Jacken, die neben der Strecke stehen. Bei dreispurigen Autobahnen stehen schon mal mehrere Kollegen und führen jeweils vier Stunden ihre Strichlisten.
Dabei hat sich - trotz aller Elektronik - die Strichliste als am praktikabelsten erwiesen. Zwar gäbe es auch elektronische Geräte, in die eingetippt werden kann. Da sie aber nur alle fünf Jahre gebraucht werden, lohnt sich deren Anschaffung nicht.
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- Quelle: red
- Erstellt am 13.04.2010 - 10:02Uhr | Zuletzt geändert am 13.04.2010 - 10:04Uhr
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