Dresden baut Behelfsbrücke

Dresden. Längst war die Zeit reif für eine Sanierung der Albertbrücke, die die Stadtteile Johannstadt und Neustadt verbindet. Während der Sanierung wird die Albertbrücke halbseitig gesperrt, doch die Verkehrsanbindung für Fußgänger und Radfahrer bleibt uneingeschränkt erhalten: Die Landesdirektion Dresden hat das Planfeststellungsverfahren für den Bau einer zeitweiligen Behelfsbrücke für Radfahrer und Fußgänger über die Elbe parallel zur Albertbrücke in Dresden abgeschlossen. Der Beschluss genehmigt auch die zeitweilige Verlegung von momentan über die Albertbrücke laufenden Versorgungsleitungen zur Behelfsbrücke sowie die Anbindung der Behelfsbrücke an das bestehende Straßen- und Wegenetz. Antragsteller des Planfeststellungsverfahrens ist die Landeshauptstadt Dresden.

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Eigene Brücke für Fußgänger und Radfahrer erhalten während Bauzeit

Die Behelfsbrücke ermöglicht die überfällige Sanierung der Albertbrücke ohne langzeitliche Vollsperrungen des gesamten Verkehrszuges; die Dresdner Neustadt und der Stadtteil Johannstadt bleiben während der lt. Planung anderthalbjährigen Brückensanierung verkehrstechnisch verbunden - wenn auch nur für Fußgänger und Radfahrer. Der Autoverkehr sowie die Straßenbahn können gleichzeitig jeweils halbseitig weiter über die Albertbrücke geführt werden. Die Umbindung der normalerweise über die Albertbrücke laufenden Versorgungsleitungen auf Konsolen an der Behelfsbrücke sichert eine höhere Baufreiheit auf den Flächen der Albertbrücke und die Bauzeit.

Fünf Meter breit, 325 lang

Um die Anbindungen an das bestehende Straßen-, Wege- und Mediennetz möglichst unaufwändig ausgestalten zu können und den zusätzlichen Flächenbedarf so gering wie möglich zu halten, wird die Behelfsbrücke an der Unterstromseite der Albertbrücke in möglichst minimaler Distanz errichtet.

Die Überbauten der Fußgänger- und Radfahrerbrücke sind Stahlkonstruktionen, die über einer Stahlblechfahrbahn mit Holzbohlenbelag abgedeckt werden. Die nutzbare Breite der Brücke liegt bei fünf Metern, ihre Länge bei 325 Metern. Die Pfeiler der Behelfsbrücke liegen jeweils im Stromschatten der Pfeiler der Albertbrücke. Im Bereich der Hauptstromfelder wird auf einen Hilfspfeiler verzichtet - die Schifffahrtsrinnen der Elbe sollen in einem Zug von einem Fachwerksüberbau der Behelfsbrücke überspannt werden. Die lichte Durchfahrtshöhe der Behelfskonstruktion wird zur Sicherheit um einen halben Meter über den Bogenscheiteln der Albertbrücke liegen. Die Brückengeländer sollen eine Höhe von mindestens 130 Zentimetern haben. Der temporäre Elbübergang erhält außerdem eine eigene Beleuchtung.

Ökologie soll beachtet werden

Die Einrichtung der Behelfsbrücke stellt einen zeitweisen Eingriff in den Natur- und Landschaftsraum dar. Landschaftspflegerische Maßnahmen, so die Landesdirektion Dresden, sorgen für eine vollständige Kompensation der zwischenzeitlichen Belastung für Natur und Landschaft. Der Brückenbau wird unter ökologischer Bauüberwachung stehen.

Start im Juni 2011

Die Landeshauptstadt Dresden wird voraussichtlich im Juni mit dem Bau der Behelfsbrücke beginnen, der ungefähr ein Vierteljahr dauern soll. Bis zum Beginn der Sanierung an der Albertbrücke wird dann die dort vorhandene Verengung der Fahrspuren für Autos aufzuheben.

Die Albertbrücke war 1877 eingeweiht worden. Nur einen Tag vor dem Kriegsende 1945 wurden auf jeder Seite drei Brückenbögen gesprengt. Der Wiederaufbau war bereits im Juli 1946 vollendet.

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  • Quelle: red | Archivbilder 2006: BeierMedia.de
  • Erstellt am 17.04.2011 - 02:42Uhr | Zuletzt geändert am 17.04.2011 - 03:03Uhr
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