Wie Amazon den Online Modemarkt aufmischt

Wie Amazon den Online Modemarkt aufmischtBautzen / Budyšin, 2. Oktober 2019. Auch wenn der stationäre Einzelhandel darüber nicht glücklich ist: Auch viele Bautzener kaufen gern online ein. In letzter Zeit konnte man jedoch davon lesen, dass Amazon-Kunden ihre Konten gekündigt wurden. Hintergrund: Viele hatten ihr Widerrufsrecht bzw. Rücksenderecht missbrächlich ausgenutzt; dutzende Trikotagen wurden bestellt, bezahlt, aber neun von zehn Kleidungsstücken wieder zurückgeschickt. Oftmals wurden diese für ein Event genutzt und innerhalb der bei Nichtgefallen von Amazon großzügig gewährten 30-Tage-Frist wieder zurückgesendet, um sich den Kaufpreis erstatten zu lassen.
Abbildung oben: Der perfektionierte Online Modehandel macht Boutiquen und Modehäusern das Leben schwerer. Hinzu kommt: Viele Kunden und Kundinnen scheuen den Verkaufsdruck, der beim persönlichen Verkauf entstehen kann, oder sie möchten das Gefühl, einen Verkäufer enttäuscht zu haben, weil sich nichts gekauft haben, vermeiden; beide Phänomene treten beim Online Einkauf nicht auf und außerdem kann man bei der Online Variante die Sachen in aller Ruhe anprobieren und von Freunden begutachten lassen, bevor man entscheidet, ob man sie behält

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Die 30-Tage-Rückgabemöglichkeit gehört zum Geschäftsmodell vom Amazon: Der Online Kunde kauft unter anderem bevorzugt hier, weil er sich in dieser relativ langen Frist auf eine unkomplizierte Rückabwicklung des Geschäfts verlassen kann. Damit hat Amazon einen Servicevorsprung vor jenen Anbietern, die sich penibel auf das gesetzliche Widerrufsrecht der Kunden beschränken.

Diese Erscheinung, dass die lange Rücksendefrist bei Nichtgefallen unlauter ausgenutzt wird, möchte Amazon nun mit einer offiziellen Methode umgehen, der Amazon Wardrobe. Die Wardrobe ist ein Prime Service, welcher es einem als Kunden erlaubt, bis zu sechs Kleidungsstücke zu bestellen. Sind diese angekommen hat man eine Woche Zeit, um sie anzuprobieren. Was einem nicht gefällt oder nicht passt, kann mit Hilfe des beigelegten Retourenscheins zurückgesendet werden. Kundenvorteil bei dieser Vorgehensweise: Erst im Anschluss muss bezahlt werden und nur das, was behalten wird. Die Vorteile für Amazon bestehen hingegen darin, dass insgesamt weniger Ware unterwegs ist und jene Ware, die letztendlich nicht gekauft wird, schneller vom Kunden zurückkommt.

Sind die Positionierungen bei Amazon beeinflussbar?

Viele Unternehmen sind bereits im Online Marketing tätig und betreiben kräftig Suchmaschinenoptimierung, entweder mit einer eigenen Abteilung oder mit Hilfe einer SEO Agentur. Amazon wird jedoch immer wichtiger als Verkaufskanal und Unternehmen bieten vermehrt ihre Produkte dort an.

Dabei fragen sie sich jedoch, ob es möglich ist, die Positionierung der Produkte dort zu beeinflussen. Immerhin gibt es auf Amazon tausende von Produkten und es ist wie bei Google: Wer nicht auf den vordersten Positionen Platz findet, wird nicht gesehen.

Um die Frage zu beantworten: Ja, es ist möglich. Amazon SEO bietet einem die Möglichkeit, viele Parameter so zu optimieren, dass dadurch die Positionierung positiv beeinflusst werden kann.

Wie funktioniert Amazon SEO?

Genau wie bei Google ist auch bei Amazon der genaue Ranking Algorithmus nicht bekannt, außer für die Entwickler selbst.

Der Titel bei Produkten auf Amazon gehört mit zu den wichtigsten Parametern. Bis zu 200 Zeichen kann dieser lang sein, sollte aber nicht immer ausgenutzt werden. Die wichtigsten Begriffe, Keywords, Marken und Details gehören in den Titel. Es muss eine gute Mischung aus Stichwörtern und Sätzen gefunden werden.

Weiter geht es mit der Zusammenfassung. Diese befindet sich bei Amazon direkt unter dem Titel und erlaubt es einem, in wenigen Stichsätzen das Produkt optimal zu beschreiben und den Nutzer davon zu überzeugen weiterzuscrollen oder das Produkt sogar zu kaufen.

Daneben ist die Produktbeschreibung, der sogenannte Content, essenziell. Hierbei muss das Produkt optimal beschrieben werden, so dass für den Interessenten keine offenen Fragen mehr bleiben. All dies sollte mit Bildern und möglichst sogar einem Video untermauert werden. Visuelle Inhalte werden immer wichtiger und beliebter.

Auch Rezensionen spielen eine sehr große Rolle und sind das Pendant zu den Backlinks bei Google. Haben ein Produkt und auch der Händler viele gute Rezensionen, dann ist die Chance hoch, dass man weiter vorne positioniert wird. Keinesfalls sollten aber Rezensionen gekauft werden, da dies sehr schnell auffällt und bestraft werden kann.

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  • Erstellt am 02.10.2019 - 10:18Uhr | Zuletzt geändert am 02.10.2019 - 11:35Uhr
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