Land und Leute mit dem Fahrrad erkunden

Land und Leute mit dem Fahrrad erkundenBautzen / Budyšín, 2. August 2022. Von Tina Beier. Sommerzeit ist Ferienzeit. Möglichkeiten, sie abwechslungsreich oder auf jeden Fall ganz nach eigenem Gusto zu verleben, gibt es viele. Ganz im Trend ist der Fahrradurlaub, etwa in den Niederlanden, in der Oberlausitz oder in fernen Landen.

Abb.: In Amsterdam
Bildquelle: Alex, Pixabay License
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Auf in die Niederlande!

Warum nicht einmal die für die Oberlausitzer etwas weiter entfernten Nachbarn, die Niederländer besuchen? Dort sind schöne Erlebnisse als Teil der Lebensphilosophie garantiert, zumal die sprachlichen Barrieren niedrig sind. Die meisten Niederländer sprechen Englisch und viele von ihnen auch Deutsch. Dennoch freuen sie sich über ein paar niederländische Sprachbrocken ihrer Gäste. So schwer ist die Sprache nicht zu erlernen: Man braucht sich nur vorzustellen, beim Sprechen eine heiße Kartoffel im Mund zu haben.

Amsterdam ist eine Fahrradstadt – nicht ohne Grund

Nicht jede Großstadt kann von sich behaupten, derart fahrradfreundlich wie Amsterdam zu sein. Geschätzt sind auf den Straßen der Stadt – davon 400 Kilometer gut ausgebaute Radwege – eine halbe Millionen Radfahrer unterwegs. Einer der Gründe: Sich mit einem Auto in der Stadt zu bewegen ist sehr schwierig, denn der dichte Verkehr ist anstrengend und die Suche nach einem Parkplatz noch viel mehr. Um den Falschparkern Einhalt zu gebieten, verhängt die niederländische Polizei sehr hohe Ordnungsstrafen, die einen dann nach dem Urlaub in Deutschland – leider – tatsächlich auch erreichen.

Amsterdam hat viel zu bieten, so etwa Museen wie das Rijksmuseum, das Van Gogh Museum, das Rembrandthuis und das Stedelijk Museum, das interessante Künstler der Gegenwartskunst ausstellt. Doch das sind nur einige Beispiele. In Amsterdam lohnt sich der Erwerb einer Museumskarte, durch die sich der Eintritt verringert und man wird – noch wichtiger – elegant und schnell an den Wartenden vor den Kassen vorbeigeschleust.

Eine Grachtenfahrt durch Amsterdam ist ein weiteres Highlight, ebenso wie ein Bummel durch die wunderschöne Altstadt und das Erkunden und Stöbern auf Flohmärkten, Blumenmärkten und Wochenmärkten. Den berühmten holländischen Käse sollte man sich keinesfalls entgehen lassen!

Mit Kind und Kegel durch die Oberlausitz radeln

Doch warum in die Ferne schweifen, Käse gibt es schließlich auch in der Oberlausitz und tolle Radwege dazu! Wohl nirgends kommt in einem 50-Kilometer-Radius so viel landschaftliche Abwechslung zusammen, vom Mountainbiking im Zittauer Gebirge bis zu den Radwegen durch das Biosphärenreservat der Heide- und Teichlandschaft und entlang von Lausitzer Neiße und Oder, die neue Seenlandschaft nicht zu vergessen.

Für ihre Seenlandschaften sind die Oberlausitz und auch die Niederlausitz inzwischen berühmt. Für ungeübte Radfahrer heißt es unter Umständen, die Kräfte einzuteilen: Allein die Umquerung des landschaftlich besonders schön gelegenen Berzdorfer Sees bei Görlitz bringt es auf 16 Kilometer! Da heißt es Rücksicht nehmen, wenn Kinder mitradeln, vor allem bei der momentanen Hitze. Aber das ist zugleich der große Vorteil einer Seentour, die quasi zwangsläufig von Badestrand zu Badestrand führt. Absteigen, den Picknickkorb auspacken, sich im See abkühlen und eine Runde schwimmen – entspannter geht es kaum.

Ein wenig Vorbereitung sollte sein

Tatsächlich ist die Oberlausitz vor allem geeignet für Familienausflüge mit dem Fahrrad, an denen auch die Kinder problemlos teilnehmen können; Erwachsene finden hingegen herrliche Strecken, die sich gut mit dem E-Bike bewältigen lassen. Ob man zu einer kurzen oder Tagestour aufbricht oder vielleicht sogar länger unterwegs sein will, das kann man flexibel entscheiden. Wer Übernachtungen planen muss, hat natürlich einigen Abstimmungsaufwand, wenn nicht gleich eine pauschale Fahrradreise gebucht wird, die von allen organisatorischen Sorgen befreit.

Wer mit dem Auto und eigenen Fahrrädern anreist, muss sich entscheiden, ob er die Fahrräder auf dem Dach, an der Heckklappe oder – wenn vorhanden – an der Anhängerkupplung montieren möchte. In jedem Falle ist das eine Investition, die sich für Aktivurlauber unbedingt lohnt. Dabei haben sollte man das nötigste Fahrradwerkzeug, Flickzeug, ein Erste-Hilfe-Set und einen – für viele das Wichtigste – fahrradgeeigneten Picknickkorb.

Mit dem Fahrrad das Fernweh stillen

Ganz weit weg – und das auf dem Fahrrad, für viele hat das einen besonderen Reiz. Hierfür sind allerdings andere Voraussetzungen nötig. Solche Radtouren sind in der Regel nur für Erwachsene geeignet und je nach Tour und Reiseziel sollte man sich gründlich vorbereiten, auch in Form von einem regelmäßigen Training auf dem Fahrrad. Eine Alpenüberquerung mit dem Rad etwa muss wohl traumhaft schön sein, aber nicht unbedingt für einen ungeübten Radfahrer.

Nicht jeder spürt das Verlangen, wie die Abenteurer Mario Heyde und Maik Münster aus der Geheimen Welt von Turisede acht Monate lang 10.000 Kilometer von Kasachstan bis auf die Philippinen unter die Pedale zu nehmen. Für einen Urlaub ohne übergroße Unwägbarkeiten empfehlen professionell geleitete Touren mit Anforderungsprofilen von leicht bis schwer, die auch deutsche Veranstalter als allen fünf Kontinenten anbieten.

Tipp:
Erfahrene Radreisende empfehlen, auf dem eigenen Rad zu fahren – ein fremdes und ungewohntes Fahrrad kann eine lange Tour zur Tortur machen. Kann das eigene Bike nicht mit, etwa bei einer Schiffs- oder Fluganreise, sollte zumindest der eigene und eingefahrene Sattel dabei sein.

Organisieren oder organisieren lassen?

Für den Erholungseffekt im Urlaub ist es angenehm, sich keine Sorgen um den Gepäcktransport, Übernachtungen und Verpflegung machen zu müssen und außerdem beim Sightseeing nichts zu verpassen. Hier spielen erfahrene und zuverlässige Anbieter von Fahrradreisen in Deutschland, Europa und weltweit ihre Trümpfe aus – schließlich will wohl jeder, dass der Fahrradurlaub ein Erfolg wird und nicht im Desaster endet, weil immer neue Kleinigkeiten, die nicht so aufgehen wie gedacht, den Spaß verderben.

Und das gute Gefühl, nach dem Urlaub erzählen zu können, dass man sein Ziel – ob nun das Nordkap, den Bodensee oder den Tafelberg bei Kapstadt – erreicht hat, das ist unbezahlbar.

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  • Quelle: Tina Beier | Foto: AlexPhoto1957 / Alex, Pixabay License
  • Erstellt am 05.08.2022 - 18:50Uhr | Zuletzt geändert am 05.08.2022 - 19:27Uhr
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