Ausstellungseröffnung und Preisverleihung
Bautzen / Budyšín. Mit der Verleihung des Bautzener Kunstpreises an den Fotografen Erasmus Schröter wird dem 26. September 2009 die Sonderausstellung „Am Ufer“ mit Fotografien des Leipzigers eröffnet. Erasmus Schröter gehörte im vergangenen Jahr zu den ausstellenden Künstlern des 10. Bautzener Herbstsalons und wurde von der Jury mit dem Bautzener Kunstpreis ausgezeichnet. Seine Ausstellung wird noch bis zum 1. November 2009 zu sehen sein.
Tipp: Museum Bautzen
In der Einzelausstellung zeigt Erasmus Schröter Fotografien seines Langzeitprojektes „Komparsen“. Bereits seit einigen Jahren arbeitet der Fotograf mit Kleindarstellern von sächsischen Bühnen, mit Menschen, die gern einmal auf einer Bühne stehen wollen und sich als Statisten für Oper und Theater oder für Filmproduktionen casten lassen.
Die großformatigen Fotografien rücken den Menschen in den Mittelpunkt und bewahren doch dessen Anonymität. Obwohl die Fotografien auf den ersten Blick wie Portraits wirken, geht es Erasmus Schröter nicht darum, Individualität zu erfassen. Vielmehr sucht Schröter mit den Dargestellten nach Reflexionen allgemeiner gesellschaftlicher Befindlichkeit. Die Frauen, meist blond, meiden häufig den Blick des Betrachters, wirken seltsam abwesend, als suchten sie am Horizont die Momente einer vergangenen Zukunft.
Den Männern bleibt das Schwarzweiß des Mediums vorbehalten. Bepackt mit Koffern und Plastiktüten stehen sie in geradezu dramatischer Melancholie in archaischer Umgebung, im Wald, auf Brücken, an Hausecken. Es bleibt offen, ob sie in fremdes Terrain heimkommen oder ins Ungewisse aufbrechen. Die Räume, in denen sich Schröters „Komparsen“ bewegen, sind merkwürdig kulissenhaft und doch real. Sorgfältig wählt der Fotograf vor den Aufnahmen die Orte aus. Durch diese Inszenierungen fühlt sich der Betrachter schließlich wie in die Szenenfotos eines imaginären Spielfilms versetzt.
Erasmus Schröter, der 1956 in Leipzig geboren wurde, studierte zwischen 1977 und 1982 an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst. 1985 verließ er die DDR und siedelte mit seiner Frau, der Malerin Annette Schröter, nach Hamburg über. Seit 1997 lebt und arbeitet er wieder in Leipzig. 2005 und 2006 hielt er eine Gastprofessur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig inne. Seine Fotografien wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenpräsentationen im In- und Ausland gezeigt.
Hingehen!
Sonnabend, 26. September 2009, 17 Uhr,
Museum Bautzen
Tipp!
Das Museum Bautzen zählt mit seinem vielfältigen Sammlungsbestand und mit einer mehr als 2000 Quadratmeter umfassenden Ausstellungsfläche zu den größten Regionalmuseen in Sachsen. In den vergangenen Jahren umfangreich im Inneren saniert, wurde das Haus am Kornmarkt im Mai 2009 wiedereröffnet. Die zugleich neu konzipierte Dauerausstellung präsentiert sich nun in modernem Ausstellungsdesign und lädt die Besucher in die Themenrundgänge Region, Stadt und Kunst ein.
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr, Sa, So
Sommer (1. April bis 31. Oktober): 10-18 Uhr
Winter (1. November bis 31. März): 10-17 Uhr
Do 10 bis 20 Uhr
Mo geschlossen (außer Feiertage)
Mehr:
http://www.museum-bautzen.de



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- Quelle: /red | Fotos: /Erasmus Schröter
- Erstellt am 18.09.2009 - 23:05Uhr | Zuletzt geändert am 18.09.2009 - 23:16Uhr
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