Vision Spreetor Bautzen

Vision Spreetor BautzenBautzen / Budyšín, 11. August 2020. Update. Eine Fußgängerbrücke soll hoch über der Spree einen neuen Zuhang zur Ortenburg schaffen – für die einen ein städtebaulicher Frevel, für die anderen ein touristisches Highlight oder schlicht und einfach zweckmäßig. An die 200 Anmerkungen zum Projekt sind bei der Stadtverwaltung Bautzen eingegangen. Neu ist der Gedanke an einen Aufzug im Burgwasserturm. Jetzt gibt es vor Ort eine Veranstaltung mit Informationen aus erster Hand.

Abb. oben: Im erzgebirgischen Schwarzenberg – berühmt durch die Freie Republik Schwarzenberg – gab es im Jahr 2010 Diskussionen um einen neuen Schrägaufzug, der einen Touristenparkplatz mit der Altstadt verbindet – und das mitten im stadtbildprägenden Ensemble von Schloss und Kirche. Heute möchte ihn niemand mehr missen, zumal sich an der Bergstation ein Pflegeheim befindet
Foto: © BeierMedia.de
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Es geht nicht nur um eine Brücke – sich selbst ein Bild machen

Es geht nicht nur um eine Brücke – sich selbst ein Bild machen
Burgwasserturm (links) und Mühlbastei der Ortenburg Bautzen

Auf der Informationsveranstaltung wollen Oberbürgermeister Alexander Ahrens, weitere Ansprechpartner aus der Stadtverwaltung und das mit der Machbarkeitsstudie beauftragte Architekturbüros Ehrlich Architekten GbR interessierten Bürgern Auskunft geben. Auch die Planer der Hentschke Bau GmbH und das Deutsch-Sorbische Volkstheater schicken Leute, die aussagefähig über das Projekt sind.

Die Sackgasse Altstadt öffnen

Die Machbarkeitsstudie brachte es an den Tag: Längst ist nicht mehr nur vom Bau einer Brücke die Rede. Die Ortenburg und damit die Bautzener Altstadt könnten künftig nicht nur über die zu bauende Fußgängerbrücke vom Touristenparkplatz auf dem Protschenberg aus barrierefrei erreicht werden, sondern auch über die Straße Unterm Schloß, denn es ist Teil der Gestalt annehmenden Vision, einen Fahrstuhl in bzw. an den Burgwasserturm zu integrieren. Der Fahrstuhl könnte das Spreetal, die Ortenburg selbst und eine neue Sky-Bar verbinden.

Die historische Altstadt, die derzeit praktisch eine Sackgasse ist, würde mit diesen Anbindungen am Burgwasserturm eine deutliche Aufwertung erfahren, mehr noch: Sie bekäme, wenn die Vorstellungen realisiert werden, ein neues Eingangsportal, eben das Spreetor.

Sanierung Burgwasserturm und Langhaus

Zu dem, was sich die Planer vorstellen, gehören auch die Sanierung und der Ausbau des Burgwasserturmes und des Langhauses. Wer diese bisher ungenutzten Teile der Ortenburg noch nie gesehen hat, bekommt auf der Informationsveranstaltung die Gelegenheit dazu. Einen ersten Eindruck kann man sich auch in der Aufzeichnung der Projektpräsentation, die auch drei Brückenvarianten vorstellt, verschaffen.

Hingehen!
Sonntag, 13. September 2020, von 10 bis 17 Uhr (nicht im August – danke an Oberlausitz TV für den Hinweis!),
Hof der Ortenburg, Ortenburg 1, 02625 Bautzen

Auf der Informationsveranstaltung werden Rundgänge durch die historischen Gebäude angeboten. Die Teilnehmer müssen sich darauf einstellen, während der Führungen eine Mund-Nase-Abdeckung zu tragen. Jede Führungsgruppe darf maximal 15 Personen groß sein. Falls es zu Wartezeiten kommt, kann man sich auf dem Gelände der Ortenburg mit einem Imbiss stärken.

Mehr:
Von der Vision Spreequerung zur Vision Spreetor

Nicht ohne die Bürger!
Die Stadt Bautzen hat auf ihrer Webseite die Möglichkeit eingerichtet, an der Debatte rund um die Spreebrücke und die Vision Spreetor teilzunehmen. Aich per Mail an buergerbeteiligungx@xbautzen.de (Spamschutz: beide "x" entfernen) kann man seine Meinung einreichen.


Kommentar:

Der Mensch als solcher liebt stabile Verhältnisse und nicht die Veränderung. Das kennt jeder Projektentwickler: Kaum ist eine Idee nur formuliert und ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, beginnen die Bedenkenträger mit dem Schaulaufen und eine Bürgerbewegung "Dagegen!" steht auf. Deshalb ist es gut, mit offenen Karten zu spielen und die Vision Spreetor frühzeitig öffentlich zu diskutieren und als Grundlage dafür Fakten und Varianten bereitzustellen. Wie bei allen großen Projekten ist Zeit einer der ganz wichtigen Faktoren; hier die Zeit, die die Bautzener benötigen, sich mit dem möglichen neuen Spreetor vertraut zu machen und vor allem sich daran zu gewöhnen.

Das, was die Vison Spreetor verspricht, beseitigt Engpässe und Minimumfaktoren und kombiniert Entwicklungspotentiale: Kurzer und bequemer Zugang für Touristen, Verkehrsentlastung für die Stadt, Reaktivierung historischer Bausubstanz und als touristisches Highlight einen weiteren Grund, Bautzen zu besuchen. Wie ein Brückenbauwerk Anziehungskraft entwickelt, haben die Görlitzer mit ihrer wiederaufgebauten Altstadtbrücke gezeigt.

Bautzen hat das auch drauf, da bin ich mir ganz sicher, Ihr

Thomas Beier

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  • Quelle: red | Foto Schwarzenberg: © BeierMedia.de, Foto Bautzen: Dr. Bernd Gross, Lizenz CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
  • Erstellt am 11.08.2020 - 04:06Uhr | Zuletzt geändert am 11.08.2020 - 09:39Uhr
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