Höhepunkte aus tausend Jahren Glaskunst

Bautzen / Budyšín, 6. Juni 2012. Das Museum Bautzen zeigt noch bis Ende September 2012 die Ausstellung "Faszination Glas – Richard Wilhelm – Glasgestaltung zwischen Tradition und Moderne". Begleitend dazu stellt die Leipziger Kunsthistorikerin Christine D. Hölzig Mitte Juni Höhepunkte der Glaskunst aus den letzten tausend Jahren vor. Dabei will sie auch über die Geschichte der Glasmalerei sprechen. Trotz der Zerbrechlichkeit der Kunstwerke sind viele historische Gläser erhalten, die dem Betrachter vom Können und den Träumen vergangener Zeiten berichten.

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Erstmals Gesamtschau der Werke von Richard Wilhelm

„Die Glasmacherkunst ist eine der schönsten unter den Künsten; und die Wunder, die sie in ihrer Materie und Struktur einschließt … erscheinen uns so schön und so seltsam, dass sie in uns das Verlangen weckten, ihre Grundlagen zu studieren und ihre verborgensten Geheimnisse zu ergründen“, schwärmte Handicquer de Blancourt im Jahre 1699.

Die Wurzeln der Glaskunst - zumindest die ältesten Funde - datieren etwa 3000 v. Chr. Erst ab dem Mittelalter produzierten Glashütten Kirchenfenster, kostbare Trinkgläser und Schmuck. Als eines der wichtigsten Zentren der Neuzeit galt Venedig. In England pflegte man ab dem 16. Jahrhundert die Technik des Diamantrisses. Der wiederentdeckte Glasschnitt wurde im 17. Jahrhundert in Nürnberg und Böhmen genutzt. Einen besonderen Höhepunkt stellte die Glaskunst des Jugendstils dar. In der Art Nouveau avancierten Gallé und Lalique zu den bekanntesten Meistern. Aus New York traten die Gläser von Tiffany ihren Siegeszug an. Der Deutsche Werkbund und die Wiener Werkstätten brachten eine strengere Eleganz in die Glasgestaltung. Unter dem Begriff „Studioglas“ folgten frei gestaltete Glasobjekte, die bildkünstlerische Konzepte vermitteln. Bis heute wird mit Glas ausdrucksstarke Kunst gestaltet.

Die Referentin Christine D. Hölzig hat Kunstgeschichte an der Universität Leipzig studiert. Seit vielen Jahren ist sie freischaffend als Autorin und Kuratorin für Museen und Galerien im In- und Ausland tätig. Darüber hinaus arbeitet sie immer wieder in Jurys und Beiräten mit, z.B. von 2002 bis 2005 im Beirat für Bildende Kunst am Regierungspräsidium Leipzig, seit 2008 im Sachverständigenforum Kunst am Bau/Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Leipzig sowie seit 2010 im Beirat Fördermittelvergabe Bildende Kunst der Stadt Leipzig.

Hingehen!
Vortrag zur Glaskunst von Christine D. Hölzig
Donnerstag, 14. Juni 2012, 19 Uhr,
Museum Bautzen.

Die Ausstellung "Faszination Glas“

In der Sonderausstellung "Faszination Glas – Richard Wilhelm – Glasgestaltung zwischen Tradition und Moderne“ zeigt das Museum Bautzen erstmals ist das Werk von Richard Wilhelm (*1932), einem der bedeutendsten Gestalter von Flachglas in Deutschland, in einer Gesamtschau.

Die Ausstellung präsentiert die Vielfalt seiner Glaskunst von 1950 bis heute und damit die Bandbreite seines künstlerisch-gestalterischen Umgangs mit dem Werkstoff Glas und dessen Eigenheiten. Zu sehen sind vor allem Glasbilder, aber auch Hohlglasarbeiten sowie Plastiken und Meditationsobjekte. Ausgewählte architekturgebundene Glasarbeiten werden als großformatige Fotografien gezeigt.

Ausgehend von Richard Wilhelms Herkunft aus einer traditionsreichen Bautzener Glaserfamilie wirft die Ausstellung außerdem einen Blick auf die Geschichte des städtischen Glasergewerbes bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 06.06.2012 - 09:59Uhr | Zuletzt geändert am 29.08.2022 - 18:57Uhr
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